Die rasante Entwicklung unbemannter Luftfahrzeuge (UAVs) hat die sicherheitspolitische Landschaft nachhaltig verändert und führt zu einem exponentiellen Wachstum dieser Technologie. Insbesondere die Zunahme von Drohnenangriffen, wie sie im Russland-Ukraine-Konflikt mit Kamikaze-Drohnen und Loitering Munition zu beobachten sind, verdeutlicht sowohl die hohe Präzision von UAVs als auch die unzureichenden Abwehrmechanismen. Dies verschärft die Problematik der Proliferation, da zunehmend nicht-staatliche Akteure, einschließlich Terroristen, Zugang zu dieser Technologie erhalten.
Neben dem vermehrten Einsatz konventioneller Munition in aktuellen Konflikten stellt der Missbrauch von UAVs zur Verbreitung atomarer, biologischer und chemischer (ABC, engl. chemical, biological, radiological, nuclear, CBRN) Kampfstoffe eine besonders besorgniserregende Entwicklung dar. Dies umfasst nicht nur hochtoxische CBRN-Kampfstoffe, die verheerende Auswirkungen auf die betroffene Bevölkerung haben können, sondern auch die Gefahr, dass weniger gefährliche, aber dennoch gefährliche Substanzen, wie industrielle Chemikalien, in UAVs integriert werden. Besonders riskant ist der missbräuchliche Einsatz von Agrardrohnen, die ursprünglich für die Ausbringung von Düngemitteln oder Pestiziden entwickelt wurden und sich leicht für den Transport und die Verbreitung chemischer oder biologischer Stoffe in größeren Mengen umfunktionieren lassen.
Um diesen Gefahren effektiv zu begegnen, zielt das Projekt auf die Entwicklung von Prognosemodellen ab, die die Ausbringung gefährlicher Stoffe durch UAVs vorhersagen. Diese Modelle sind entscheidend, um frühzeitig auf drohende Gefahren reagieren zu können und sowohl Einsatzkräften als auch Zivilisten rechtzeitig präventive Schutzmaßnahmen zu ermöglichen.
Die Projektergebnisse umfassen:
a.) Die Modellierung der Ausbreitung von Kontaminationen und die Bestimmung relevanter Ausbringungsparameter sowie
b.) Die Integration der Vorhersagemodelle in Informationssysteme und deren experimentelle Validierung.
Mit diesen Ansätzen trägt das Projekt dazu bei, die Resilienz gegen Bedrohungen durch den Missbrauch von UAVs zu erhöhen und entsprechende Schutzmechanismen zu entwickeln.
ProjektleiterIn
DI (FH) Christoph Sulzbachner, MSc. PMP
AIT Austrian Institute of Technology GmbH/ Center for Vision, Automation & Control
weitere Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen
Bgdr Mag. Rudolf ZAUNER, MSS
Bundesministerium für Landesverteidigung
Kontakt
DI (FH) Christoph Sulzbachner, MSc. PMP
Giefinggasse 4, 1210 Wien
+43 664 8251342
Christoph.Sulzbachner(at)ait.ac.at
https://www.ait.ac.at/
