Wasserversorgungs- (WVA) und Abwasserreinigungsanlagen (ARA) wandeln sich stetig von traditionell physischen Infrastrukturen zu cyber-physischen Systemen (CPS). Physische Anlagen werden über (I)IoT-Geräte vernetzt und verwaltet und werden somit Teil industrieller Steuerungssysteme (ICS). Neben vielen Vorteilen bringt die Digitalisierung mitunter auch neue Schwachstellen und Angriffsflächen für Attacken aus dem Cyberraum mit sich, wodurch solche Systeme neuartigen und teilweise erst in Zukunft aufkommenden Bedrohungen ausgesetzt werden.
Bereits in anderen Ländern durchgeführte Cyberangriffe, die zuweilen die Reinigungs- und Desinfektionssysteme für die Trinkwasseraufbereitung lahmlegten oder aber auch die Konzentration an Desinfektionschemikalien im Trinkwasser auf ein gefährliches Niveau anhoben, spiegeln die Brisanz dieser Thematik für unser alltägliche Leben wider. Obwohl mit Failsafe-Systemen weiterer Schaden vermieden werden konnte, zeigen solche Vorfälle, dass auch die kritische Infrastruktur Wasserwirtschaft Cyberangriffen ausgesetzt ist und dass funktionierende Präventivmaßnahmen genauso notwendig sind wie eine frühzeitige Erkennung und Lokalisierung der angegriffenen Systemkomponenten.
SeRWas setzt sich zum Ziel Forschungsleistungen im Hinblick auf eine umfassende Lösung zur Cyber-Situationsanalyse (Cyber Situational Awareness) für die Wasserwirtschaft durchführen, welche bereits die rechtlichen, regulatorischen und ethischen Anforderungen im Umfeld von NIS2 sowie den umfangreichen europäischen Rechtsrahmen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) mitberücksichtigt. Die Cybersicherheits-Orchestrierung und -Analyse soll den Betreibern ermöglichen, wesentliche Geschäftsfunktionen in Echtzeit zu schützen. Im Einzelnen wird SeRWas der Wasserwirtschaft helfen
- die Angriffsflächen für Cyberattacken durch Methoden und Tools für detailliertes Assessment und Risikoanalyse zu reduzieren,
- der zunehmenden Raffinesse von Cyberangriffen entgegenzuwirken, indem fortschrittliche und robuste Algorithmen als vertrauenswürdige Instrumente der künstlichen Intelligenz (KI) für die frühzeitige und fortlaufende Erkennung von Angriffen und eine bessere Situations- und Risikoeinschätzung entwickelt werden,
- die Anpassung an bewährte Verfahren und die Sensibilisierungauf sich neu entwickelnde Sicherheitsarchitekturen durch zielgruppenspezifisch angepasste innovative Methoden der Wissensvermittlung zu verbessern.
ProjektleiterIn
DI Heribert Vallant
DIGITAL - Institut für Digitale Technologien
JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH
Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH
ipcenter.at GmbH
Technische Universität Graz – Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Landschaftswasserbau
Technische Universität Graz – Institut für Technische Informatik
Xylem Water Solutions GmbH
Dr. Jeannette Gorzala, Rechtsanwältin& KI-Beraterin (Assoziierter Partner)
Kontakt
DI Dr. Martina Uray
DI Heribert Vallant
Steyrergasse 17, 8010 Graz
Telefon
Heribert Vallant: +43 316 876 1197
Martina Uray: +43 316 876 1197
E-Mail
heribert.vallant(at)joanneum.at
martina.uray(at)joanneum.at
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